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Simplify your life

Sonntag, 8. Oktober 2023


Propheten gab es nicht nur zu alten Zeiten; Propheten sind auch heute unterwegs: als Mahner, als Wachrüttler, als Menschen, die uns auf Missstände aller Art aufmerksam machen – in Form eines Liedes, eines Gedichts, eines Romans, eines Sachbuchs, einer Rede, eines Blogs etc. Heute möchte ich euch in Fortführung des Gedankens aus dem letzten Blog „Simplify your life“ (= Vereinfache dein Leben) vorstellen. Das Selbstmanagement-Buch, wie es auf Wikipedia heißt, besteht aus Anleitungen zur Vereinfachung des alltäglichen Lebens. Die Autoren Werner Tiki Küstenmacher (den ich euch im Blog vom 27.8.23 vorgestellt habe) und Lothar Seiwert setzen beim Überdruss am Überfluss an und wollen dem Leser helfen, ihr Leben zu entrümpeln, zu entschleunigen und zu entspannen, um zum Wesentlichen und zu sich selbst zu finden. Sie stellen das Leben symbolisch als Stufenpyramidenmodell mit acht Stufen dar, zu denen sie jeweils simplify-Ideen liefern, die zu einer konsequenten Vereinfachung des Lebens führen. Die acht Stufen sind: Sachen-Geld-Zeit-Gesundheit-Mitmenschen-Partner-Ich-Spiritualität.

Simpify-Pyramide

© by Werner Tiki Küstenmacher

Wie man unschwer erkennen kann, verlaufen die Stufen von äußeren Themenbereichen zu inneren, denn es gilt: wie außen, so innen und wie innen, so außen – gemäß dem hermetischen Gesetz der Entsprechung. Im Außen geht es vornehmlich um Selbstorganisation und Zeitmanagement; der innere Bereich ist geprägt durch christliche Spiritualität und das Enneagramm (einen Enneagramm-Kurztest findest du unter der simplify-Idee 33: Enträtseln Sie sich selbst). Die Unterkapitel tragen allesamt das Präfix –ent in der Überschrift, was verdeutlicht, dass es darum geht, unser ohnehin schon komplexes Leben zu ent-wirren: ent-stapeln, ent-machten, ent-fernen, ent-schlacken, ent-zaubern, ent-schulden, ent-fliehen, ent-krampfen, ent-perfektionieren, ent-dramatisieren, ent-decken, ent-kommen, ent-werfen, ent-lasten, ent-locken, ent-kräften, ent-ärgern, ent-falten, ent-zerren, ent-scheiden, ent-wickeln, ent-rätseln usw. Der Streifzug durch die acht Lebensbereiche zeigt, dass die Bereiche zwar stets ineinandergreifen, der Aufbau von außen nach innen jedoch viel Sinn macht. Es ist schon unkomplizierter, seinen Arbeitsplatz in Ordnung zu bringen, als seiner Seele ein Zuhause zu bauen (sag das mal einem Messie 😉). Dem Gesetz der Entsprechung zufolge braucht aber ein friedvolles Inneres ein geordnetes Drumherum, weswegen jeder Bereich seine Berechtigung und damit einen näheren Blick verdient hat. Ohnehin werden dir, wenn du dich dafür entscheidest, das Buch persönlich zur Hand zu nehmen, einige Unterpunkte mehr ins Auge springen als andere – deiner Lebensgeschichte und deiner momentanen Situation entsprechend.

So war es wohl unumgänglich, dass mir als Eins im Enneagramm gleich die simplify-Idee 11: Ent-perfektionieren Sie Ihr Leben auffiel: Das Leben hat Fehler, Macken, Kanten und Ecken. Nur wer sie akzeptiert, lebt voll und ganz! Mut zur Lücke, Mut zur Improvisation sind gefragt; so gut wie nötig und nicht besser. Für manche Nummer im Enneagramm ist das eine Selbstverständlichkeit im Alltag – während ich ganz schön schlucken muss!

Auch die simplify-Idee 24: Ent-ärgern Sie sich habe ich mir noch einmal vorgenommen und mit ihr die Anregung, meine Kiste mit Urteilen und Vorurteilen (hat übrigens viel mit Perfektionismus und dem inneren Richter zu tun) zu entrümpeln, um mein Leben heiterer, einfacher und gelassener leben zu können. (Die Autoren beziehen sich bei diesem Unterpunkt im Wesentlichen auf Byron Katies „The Work“; vielleicht magst du Katies Thesen noch mal im Blog vom 12.2. nachlesen.)

Weniger ist mehr – so der rote Faden durch die letzten Blog-Kapitel. Alles zu wollen und alles zu bekommen, ist eine Utopie, die beim Versuch, sie umzusetzen, scheitern MUSS. Wir sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, verlieren uns im Labyrinth des Immer-mehr und enden schließlich in einer Sackgasse, aus der wir nur mühsam wieder herausfinden.

Vielleicht habe ich dir einige Anregungen geben können, wie du deinem Leben mehr Qualität als Quantität verleihen kannst. Es erfordert Mut und Entscheidungswillen, sich FÜR Qualität und damit gegen Quantität auszusprechen und einzusetzen. Viele Entscheidungen werden unbequem sein und den einen oder anderen in deinem Umfeld verprellen. Aber lebenslang in einer Sackgasse festzustecken, ist ungleich unbequemer, oder?


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