Angst (6): Ausblick
Sonntag, 13. April 2025
Die Angst, bewusst oder unterschwellig, begleitet uns Menschen tagtäglich. Sie ist uns so vertraut, dass wir sie in ihren unbewussten Ausdrucksformen kaum wahrnehmen, was jedoch nicht heißt, dass wir nicht unter ihnen leiden und sie uns auf die Dauer der Zeit sogar krank machen.
Ich habe mich entschieden, nicht länger zu leiden. Denn es ist in meiner Verantwortung, entweder der Angst mein Leben in die Hand zu geben – oder der Liebe und damit Gott; wir können bekanntlich nicht zwei Herren dienen (Lk 16,13)!
Des Morgens direkt nach dem Aufwachen sage ich mir: Ich entscheide mich zu vertrauen! Damit setze ich ein bewusstes Signal gegen meine üblichen Denkmuster, die mich für gewöhnlich als „Sorgen des kommenden Tages“ unbewusst überkommen. (Beobachte dich mal, was du direkt nach dem Wachwerden denkst. Sind es Gedanken der Freude über das, was dich an diesem neuen Tag erwartet, oder bedrücken dich gleich am frühen Morgen jene Sorgen, mit denen du am Abend zuvor eingeschlafen bist? Lies dazu gerne noch einmal den Blog vom 30.4.23.)
Durch die Arbeit mit dem Kurs in Wundern begleitet mich eine Tagesbotschaft Jesu durch den Tag. In bewusst eingebauten Momenten der Stille wiederhole ich diese, um mich immer wieder zu erinnern, dass ich das alte Denksystem der Angst (das übrigens identisch ist mit dem, was ich immer wieder das Ego-Denksystem genannt habe) zugunsten der Liebe aufgeben möchte.
Mit dieser Entscheidung lade ich den Heiligen Geist in mein Leben ein und bitte ihn und die gesamte geistige Welt um Hilfe in diesem Prozess. Denn mir ist klar, dass ich diesen geistigen Beistand mehr als benötige, um eine neue Sicht auf die Welt und auf das Leben insgesamt zu gewinnen. Und dieser Beistand ist uns sicher, sei gewiss!
An dieser Stelle wird einmal mehr deutlich, dass wir tatsächlich den freien Willen haben, uns für die Angst oder für die Liebe zu entscheiden – eine Entscheidung, die Gott in unendlicher Liebe zu seiner Schöpfung akzeptiert. Wenn wir uns für die Angst und damit gegen ihn entscheiden, wartet er geduldig ohne jeden Groll, ohne jedes Urteil auf unser Nachhausekommen zu einem späteren Zeitpunkt. Seine Tür bleibt stets geöffnet, auch damit sei gewiss!
In den letzten schönen Frühjahrswochen habe ich das Meditieren im sehr langsamen Gehen für mich entdeckt. Meistens bin ich zwei Stunden fast schlendernd im Wald unterwegs, bleibe immer wieder stehen und erinnere mich an meine Entscheidung. Kommen mir Gedanken, die nicht liebevoll sind, übergebe ich sie dem Heiligen Geist mit der Bitte um Transformation. Die Stille und Erhabenheit der mich umgebenden Natur tun ihr Übriges. Eine bessere Art des Kraftschöpfens, des mich Erinnerns an mein göttliches SELBST, ist für mich kaum möglich (siehe den Blog vom 28.5.23).
Und natürlich gibt es auch bei mir immer wieder Rückschritte, Momente des Grauens, der tiefen Nacht der Seele. Und mitunter braucht es auch etwas Zeit, mich an all das zu erinnern, was ich in den letzten Blogs zum Thema Angst geteilt habe. Heiliger Geist, ich brauche deine Hilfe. Ich schaffe es nicht allein. Und dann ist das Licht plötzlich wieder zu sehen, als wäre ein schwerer Vorhang beiseite geschoben worden. Danke, danke, danke.
Jesus meint dazu im Kurs: Ich bin wie du. Ich bin nichts Besonderes. Ich habe einfach nur aufgehört, etwas anderes sein zu wollen, als die Liebe mich schuf. Du kannst das auch. Das ist dein Geburtsrecht.
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